ausflugsziele

 

Für Erholungssuchende, Naturliebhaber und für alle, die sich für die Schönheiten, Besonderheiten und Einzigartigkeit der Kulturlandschaft begeistern können, hat der Raum Buer viel zu bieten. Mitglieder des Heimatvereins Buer haben hier in jahrzehntelanger, ehrenamtlicher Arbeit ein Netz an ausgeschilderten Wanderwegen geschaffen, das seinesgleichen sucht. Unabhängig davon sind einige attraktive Zielpunkte auch mit dem Fahrrad oder dem PKW zu erreichen. Nachfolgend finden Sie eine kleine Auswahl der bekanntesten und meist besuchten Ausflugsziele.

- Friedenshöhe und Klimaturm

- Der Grüne See

- Der Kellenberg


Weder der Große noch der Kleine Kellenberg mit ihren Höhen von 161 und 211 Metern sind für sich genommen sehr bemerkenswert – außer jemand sucht einen Ort für eine Wanderung, die ihm wohltuende Ruhe, tiefe Ausgeglichenheit und naturnahe Geborgenheit vermittelt. Was diesen ca. 3 km Höhenzug aus der Masse der sonst bekannten weitläufigen Waldgebieten heraushebt, ist seine vielfältige Nutzungsgeschichte.
Da wäre zum Beispiel seine Lage im Grenzraum des ehemaligen Bistums Osnabrück zur benachbarten Grafschaft Ravensberg und dem Bistum Minden. Jahrhundertelang kam es immer wieder zu kleineren und größeren Konflikten – was die Osnabrücker Seite bewog, an verschiedenen Stellen durch den Bau von Landwehren den Grenzverkehr auf den Kammwegen zu reglementieren. Heute verläuft hier einer der bekanntesten Fernwanderwege Deutschlands, der Wittekindsweg, und von Wegesperren ist kaum noch etwas zu sehen. Stattdessen sind heute links und rechts des Weges zahlreiche unregelmäßig geformte, tiefe Gruben zu erkennen, die aus dem 19. Jahrhundert stammen, als das Wiehengebirge zum „El Dorado“ für die Suche nach Bodenschätzen wurde – allerdings für die „Schatzsucher“ ohne durchschlagenden Erfolg.
Zwei Steinbrüche im Randbereich des Kellenbergs haben es dennoch zu überregionaler Berühmtheit gebracht. Einer liegt an der L83, die den Kellenberg westlich begrenzt und an dieser Stelle zusammen mit der Hunte das Wiehengebirge in Nord-Südrichtung durchbricht. In dem hier gelegenen Steinbruch fanden sich 1921 die Trittsiegel von zwei Saurierarten. Heute kann die damals freigelegte, nahezu senkrecht stehende Steinplatte mit den 140 Millionen Jahre alten Saurierspuren in einer Art Open-Air-Museum bewundert werden.
Der zweite Steinbruch liegt am Ostrand des Großen Kellenbergs an der K203 zwischen Markendorf und dem westfälischen Büscherheide. Er wird von einem Bach durchflossen, der sich innerhalb des Steinbruchs zu einem kleinen See, dem „Grünen See“, aufgestaut hat. Seine große Bekanntheit resultiert nicht nur aus seiner idyllischen Lage und der besonderen Farbe des Gewässers, sondern weil es der nördlichste „Gebirgssee“ in Deutschland und zugleich der größte See im Wiehengebirge ist. Für Besucher gibt es hier eine Einkehrmöglichkeit im „Lokal am Grünen See“.
Vereinsmitglied Manfred Kloweit-Herrmann hat dazu die lesenswerte Broschüre „Der Kellenberg – Brückenschlag zwischen Mensch und Natur“ (s. unter Publikationen) verfasst.
Huntequelle
Die Hunte gehört zu den markantesten Fließgewässern in Nordwestdeutschland. Auf einer Länge von etwa 120 km durchläuft sie verschiedene Kulturlandschaften, darunter die archäologisch bedeutsame Dümmer-Geest-Niederung mit ihrer fast 6000 Jahre alten Siedlungsgeschichte und die Stadt Oldenburg, die sich selbst „Hunte-Stadt“ nennt. In Elsfleth, nahe der Einmündung der Weser in die Nordsee, endet die lange Reise der Hunte. Sie ist dort so breit geworden, dass sie auch von Seeschiffen befahren werden kann.
Wer sich umfassender über diesen Fluß und sein Quellgebiet informieren will, sollte in Oldenburg das Niedersächsische Landesmuseum „Natur und Mensch“ besuchen. Dort informiert eine umfangreiche Dauerausstellung über die Bedeutung der Hunte für Natur und Umwelt zwischen Weser und Ems.
Wer das Quellgebiet der Hunte am Holzhauser Berg westlich von Hustädte aufsucht, wird überrascht, wenn nicht sogar enttäuscht sein, denn statt einer munter sprudelnden Quelle gibt es dort nur verschiedene kleinere Taleinschnitte mit schwach erkennbaren Rinnsalen. Doch schon nach gut 200 m ist daraus ein fröhlich plätschernder Bachlauf geworden. Für Besucher empfiehlt sich die Nutzung des Wanderparkplatzes „Huntequelle“ in Hustädte. Von dort aus führt ein gut ausgeschilderter Wanderweg bis zum Quellgebiet.
Der große Wasserreichtum des Quellgebiets ermöglichte bereits gut 1,5 km unterhalb der Quelle den Betrieb einer Wassermühle. Historisch und wirtschaftlich bedeutendster Huntestandort im Raum Buer wurde im Mittelalter das Gut Huntemühlen an der L83 zwischen Buer und dem sogenannten Kirch-Barkhausen (eigentlicher Name: Barkhausen, „Kirch-Barkhausen“ ist eine volkstümliche Bezeichnung zur Unterscheidung von der Ortschaft Barkhausen am Südrand von Buer). Heute befindet sich dort das Sägewerk Bulthaup, das zu den größten Anlagen dieser Art in Deutschland zählt.
Jüdischer Friedhof
Vor den Toren Buers, im Sunderbrook, umgeben von üppigen Feldern, liegt der kleine jüdische Friedhof, den die Juden „Guter Ort“ nannten. Er wurde außer von den in Buer lebenden jüdischen Familien auch von den Juden in Melle und Rabber, dem damaligen Amt Wittlage, genutzt.
Viele Grabsteine wurden während der NS-Zeit entehrt und zum Pflastern von Hofraum genutzt. Die erhaltenen Steine hat man nach 1945 wieder zurückgeschafft und auf dem Gräberfeld aufgereiht.
Über das Alter dieses Begräbnisplatzes liegen keine genauen Angaben vor. Sicher ist, dass er 1821 schon bestand. Die letzte Beisetzung fand hier 1981 statt. Hedwig Hagenhoff schreibt dazu: „Die Erde des „Guten Ortes“ bedeckt den Sarg eines Mannes, der sein Leben lang stolz gewesen war, ein Bueraner gewesen zu sein.“
Auf Initiative des Heimatvereins Buer wurde 2012 eine neue Toranlage geschaffen, die der Bedeutung dieses Friedhofs gerecht wird (s. Vereinsprojekte/Projekte mit Partnern/Jüdischer Friedhof). In dem Tor wurden zehn Steine von bedeutenden Stätten aus dem Heiligen Land sowie 64 handgeschmiedete Efeublätter verarbeitet.


Weitere Informationen zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Buer in:
Hedwig HAGENHOFF; Der „Gute Ort von Buer“; in: Heimatjahrbuch Der Grönegau, Band 2/1984