UNSER BUER - STADTTEIL VON MELLE

 

In Buer, (nach der Gebietsreform 1972) dem nördlichsten Stadtteil der Stadt Melle (48.000 Einwohner - 254 km²), leben heute etwa 5.000 Einwohner auf ca. 48 km².
Hier finden wir einen historisch gewachsenen Kirchspielort mit einem klassischem Zentrum, der Kirchhofsburg. Das Kirchspiel ist auch heute noch ein Begriff für diese Einheit. Die 12 zu Buer gehörigen Bauernschaften (Barkhausen, Bulsten, Düingdorf, Eicken-Buer, Holzhausen, Hustädte, Markendorf, Meesdorf, Sehlingdorf, Tittingdorf, Wehringdorf, Wetter) wurden alle zwischen dem Jahr 1000 (Meesdorf) und 1244 (Wehringdorf) urkundlich erwähnt.
Im Jahre 1231 ist die Wohnstätte Bure erstmals genannt. Die Bauerschaft auf Torf und das Geschlecht Blankena auf der Blankemühle dürften die Ursprungssiedlungen gewesen sein.
Kurz nach 1550 sind die Bewohner unter Pastor Samson Snetlage zum lutherischen Glauben übergetreten. Ab 1671 wurde in Buer das Kirchenbuch geführt. Die Heiratseinträge und Begräbnisse sind vollständig, die Taufen erst ab 1711.
1807 begann für Norddeutschland die Franzosenzeit. Buer wurde Mairie und damit bis 1813 ein Teil der französischen Verwaltungsstruktur.                                         

Die Martini-Kirche, im Zentrum unseres Ortes, wurde 1852 bis 1855 in neuromanischem Rundbogenstil nach Plänen des Osnabrücker Stadtbaumeisters Wilhelm Richard erbaut. Seit 1955 verfügt auch die katholische Kirchengemeinde mit der Marien-Kirche im Ort über ein eigenes Gotteshaus.                                          

Buer erlangte  Bedeutung durch die hier angesiedelten verschiedenen Gerichtsbarkeiten. Seit mindestens 1593 findet alljährlich der „Gute Montag“ (am ersten Montag nach "Jacobi") unter der Gerichtslinde statt. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich dieses Treffen zu einem geselligen Treffen der Bewohner mit den politischen Vertretern der Stadt Melle und dem hiesigen Ortsrat. (siehe: 400 Jahre „Guter Montag“)


Nach dem 30-jährigen Krieg entwickelte sich auf den wertvollen Böden unseres Kirchspiels ein intensiver Flachsanbau, der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Entwicklung des mechanischen Webstuhls endete und zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler Beschäftigter führte.
Die Auswanderungswelle in die neue Welt begann, sodass die heutige Stadt New Melle/Missouri vornehmlich von Auswanderern aus unserem Kirchspiel gegründet wurde.